Mein Februar 2021
Der Februar beginnt mit einer Überlegung. Schon seit einiger Zeit absolviere ich eine Ausbildung zum Kinder- & Jugendcoach, Teil davon ist das Coaching und Training von Sozialkompetenz und Resilienz. Ziel dieser Ausbildung ist es, Kinder mit Hilfe diverser Kurse und Trainings selbstbewusst und stark für das Leben zu machen. Das soll im besten Fall in Vorschulgruppen von Kindergärten sowie Schulklassen und Schulanschlussbetreuungen stattfinden, gerne auch in Jugendzentren und anderen Anlaufpunkten von Kindern und Jugendlichen.
Investitionen in mich
Coronabedingt ist das aktuell alles nicht möglich, weswegen ich meine Zeit im Februar in Ausbildung, Selbstcoaching und Konzeption investiere, um zum Ende des Lockdown und der dazugehörigen Einschränkungen startklar zu sein.
Nun aber tut sich mir, Anfang Februar, mitten im Lockdown und fernab meiner Sicherheit, bereits Coachings geben zu können, die einmalige Chance auf, doch schon jetzt an die Öffentlichkeit zu gehen. Genauer gesagt am 22. Februar – dem Behaupte-dich-gegen-Mobbing-Tag.
22. Februar – einmalige Chance am Behaupte-dich-gegen-Mobbing-Tag
An diesem Tag geben rund 200 Trainerinnern und Trainer aus der Stark-ins-Neue-Community das gleiche Training. Online. Für Kinder und für Eltern. Manche auch für Pädagogen, doch diese Zielgruppe habe ich (noch) nicht. Die Kurse für Kinder und Eltern aber gehen mir nicht mehr aus dem Kopf. So viele Projekte und Aufgaben schwirren noch in den Sphären meiner Gedanken umher, so wenig Zeit, diese alle durchzuführen. Und nun kommt das nächste Projekt. Zwei Wochen vor der Umsetzung.
Mitten in der Nacht fällt der Entschluss
Mitten in der Nacht, kurz vor dem Einschlafen, setzt sich diese Idee in meinem Kopf fest und manifestiert sich immer mehr. Morgens bin ich überzeugt, dass ich teilnehmen werde. Noch ist nichts erledigt. Lediglich der Entschluss ist gefasst, mir diese Chance nicht entgehen zu lassen.
Das Wetter ist grauenvoll und so nutze ich den Tag für die Planung. Die Kinder spielen um mich herum und unterstützen mich. Sie sind die Zielgruppe, sie müssen jede Menge Fragen und Optionen über sich ergehen lassen. Doch anstatt genervt zu sein und nach Ruhe zu verlangen, haben sie Spaß und wollen immer mehr. Ihnen gefällt die Art, wie ich coache. Das weiß ich, denn als ich vor Jahren Ernährungscoachings gegeben habe, waren beide auch schon oft dabei. Nun aber gefallen ihnen auch die Inhalte.
Perfekt. Denn so kann ich alles Gelernte direkt umsetzen und anwenden. Als Trainer, als Coach, als Mutter und sogar auch als Betroffene. Denn ich nutze die Möglichkeit, um noch mehr an meinem eigenen Mindset zu arbeiten.
Wunderbar, uns bei dieser Arbeit und den Ergebnissen dieser zuzusehen und gleichzeitig daran beteiligt zu sein.
Kritik & Motivation – alles unter einem Dach
Mein Sohn sagt mir in diesen Tagen mehrfach, dass er stolz auf mich ist und wie cool er findet, was ich tue. Aber auch den einen oder anderen Tritt in den Hintern habe ich ihm zu verdanken.
Meine Tochter hingegen gibt ganz anderes Feedback. „Boah, Mama, das ist langweilig! Das kannst du viel besser!“ – nicht schön zu hören, aber effektiv. Und praktisch, den größten Kritiker direkt im Zimmer nebenan zu haben, den größten Motivator noch eines weiter.
Februar voller Emotionen
Ich bin aufgeregt. Ich bin nervös. Ich freue mich auf diesen 22. Februar – es gibt kaum ein Gefühl, das ich in diesen Tagen nicht habe.
Dabei bin ich fokussiert und habe einen Plan.
Das Event wird erstellt. Kostenlose Veranstaltungen können bei Eventbrite auch kostenfrei eingestellt werden. Einen Zoom-Account habe ich seit fast drei Jahren. Dass ich ihn in der Zeit nicht sonderlich häufig genutzt habe, noch nie, um ein Coaching zu geben, das ignoriere ich jetzt besser. Ich erstelle also erst bei Eventbrite die Events, einen Kurs für Kinder im Grundschulalter und eine Präsentation für die Eltern, im Anschluss daran jeweils einen Call bei Zoom.
Die Mails an die Teilnehmenden bearbeite ich und Posts für meine sozialen Netzwerke bereite ich vor. Sogar meinen Sohn akquiriere ich als Unterstützung für diesen Montag-Nachmittag.
Nebenbei verfolge ich den Austausch der Community und bereite mich auf die Trainings vor. Genauso, wie ich nur zwei Wochen vorher meinem Sohn geholfen habe sich auf sein Referat vorzubereiten.
Meine Gefühle bleiben ambivalent. Mal freue ich mich riesig auf den Kurs, mal wird mir ganz übel vor lauter Aufregung. Nicht, weil ich den Inhalt nicht beherrsche oder nicht von dem überzeugt bin, was ich tue.
Ganz im Gegenteil. Ich liebe Coachings und Trainings und freue mich, dass ich in diesen Bereich nun endlich wieder zurückkehren kann. Aber ich habe Respekt vor der technischen Umsetzung.
Vorsprung durch Technik – oder bei mir: Unsicherheit auf Grund der Technik
Es ist nicht so, dass ich technisch unbegabt wäre. Aber die Basis-Version, die ich von Zoom aktuell nur habe, bricht Meetings nach 40 Minuten ab. Ich habe also bei den Kindern nur 10 Minuten länger als die geplante Dauer, bei den Eltern sind es immerhin 20 Minuten mehr.
Ob das reicht? Ich weiß es nicht. Und das verunsichert mich.
Denn ich weiß gerne, was auf mich zukommt. Überraschungen sind so ganz und gar nicht mein Ding.
Nun aber geht die Werbung online und ich muss da durch. Es gibt kein Weg meh rzurück. Und das ist gut so.
Lediglich gegen eine Pressemitteilung habe ich mich entschieden. Zumindest noch. Aber es gibt noch 12 weitere Tage, bis der Kurs stattfindet. Wer weiß schon was die Nächte bis dahin noch alles für Ideen und Entschlüsse mit sich bringen werden?
Ende Februar: Launch-Day
Nun ist es soweit – an diesem Nachmittag werden der Kurs und die Präsentation stattfinden. Nach wiederholtem Üben, meine Kinder könnten den Kurs inzwischen bestimmt schon selbst halten, habe ich mich entschlossen, eine Teleprompter-App zu Hilfe zu nehmen. Außerdem befindet sich die Jahreslizenz für Zoom inzwischen in meinem Besitz, so dass ich nun noch 360 weitere Tage zahlreiche Online-Meetings abhalten kann.
Meinem Sicherheitsgefühl tun beide Entscheidungen, ob es auch rational notwendig gewesen wäre, werde ich wahrscheinlich niemals erfahren.
Eine Pressemitteilung habe ich nicht herausgegeben. Anmeldungen gibt es dennoch. Nicht so viele wie bei anderen Trainer-Kollegen, aber eine kleine Geburtstagsfeier wäre auch mit meiner Anzahl von Anmeldungen möglich. Auch meine Kinder werden teilnehmen. Weil sie es lieben, weil sie mich unterstützen wollen, weil sie toll sind.
Alles anders als geplant
Aufgeregt hole ich das kleine Kind vom Kindergarten ab und beginne mit den letzten Checks, als mein Sohn auf einmal auf die Idee kommt, dass er mit mir gemeinsam moderieren und präsentieren möchte. Zehn Minuten vor Beginn der ersten Veranstaltung.
Er unterstützt mich nicht nur im Kinderkurs, sondern auch bei der Präsentation für die Eltern. Mit absoluter Begeisterung möchte er bei allen künftigen Kursen und Angeboten mit dabei sein. Ich bin gleichermaßen überrascht und stolz.
Schon kurze Zeit später steht der nächste Termin fest – und mein Co-Trainer wird wieder dabei sein.
Unbezahlte und unbeauftragte Werbung.