Klassisch wird die Schreibtherapie in psychischen Krisen oder in Zusammenhang mit psychologischen Diagnosen wie Depressionen, Traumata oder Suchterkrankungen angewandt. Die Tipps gelten aber ebenso für biografisches Schreiben, beim kreativen Schreiben kann ebenfalls darauf zurückgegriffen werden.

Warum Schreibtherapie?

Das Schreiben kann bei psychischen Blockaden bis hin zu Traumata unterstützend wirken. Grund dafür ist, dass – anders als beim Erzählen – keine direkte Reaktion auf das Geschriebene kommt. Keine Wertung, keine Tipps, nur ein von der Seele schreiben. Nur für sich selbst.

Doch nicht immer weiß man, wie man anfangen soll oder man gerät im Laufe des Prozesses ins Stocken. Das ist nichts Schlimmes und schon gar nichts Außergewöhnliches. Ärgerlich aber kann es sein. Daher fasse ich hier einige Tipps zusammen, wie der Schreibfluss erhalten bleibt.

Positive Effekte des Schreibens

  • In erster Linie bringt Schreiben Ordnung und Klarheit in die Gedanken.
  • Auch kann durch das schriftliche Mitteilen eine Distanz zu emotionalen Themen, die vielleicht auch noch viele Jahre nach dem Auftreten belastend sind, schaffen.
  • Die Schreibtherapie kann zu einer Lösung innerer Konflikte beitragen, in dem die eigene Perspektive gewechselt wird.
  • Schreiben befreit.
  • Nicht nur in die Gedanken kann Klarheit gebracht werden, auch bisherige Verhaltensmuster und Glaubenssätze können dank des Schreibens gut erkannt und manchmal sogar aufgearbeitet und optimiert werden.
  • Du bleibst beim Schreiben mit deinen Gefühlen und Gedanken in Verbindung.
  • Das Ende (und auch der Verlauf) der Geschichte liegt in deinen Händen.

Allgemeine Tipps zur Schreibtherapie

  • Schreibe per Hand. So wie damals in der Schule.
  • Besorge dir schönes Papier oder ein (hochwertiges) Buch, bunte Stifte verschiedener Art und plane dir Zeit zum Schreiben ein.
  • Gestalte dir für deine Schreibtherapie einen gemütlichen Platz, an dem du ungestört bist.
  • Wenn du dir schwertust, deine Geschichte zu Papier zu bringen, erfinde einen Protagonisten, der deine Vergangenheit für dich nochmals erlebt. Schreibe aus dessen Sicht, nicht aus deiner. Dadurch schaffst du, insbesondere bei schwierigen Themen, Abstand. Wenn es notwendig ist, kannst du die Geschichte auf diese Weise auch neugestalten.

Sinn des Schreibens ist es nicht, dass es dir danach schlechter geht. Natürlich kann es passieren, dass du dich auch emotional wieder in die zu beschreibende Situation hineindenkst, doch verharre nicht in ihr. Lege deinen Fokus auf das Positive. Weiter unten findest du Tipps zum Beenden einer Session, alternativ nutze den Tipp, die Geschichte zu steuern.

Wichtig ist es, dass du deine Worte und deinen Schreibstil nicht bewertest. Ziel ist es nicht, dass du einen Preis für deine Geschichte bekommst (zumindest nicht vordergründig), Ziel ist es vielmehr, dass du dir deine Sorgen und das Erlebte von der Seele schreibst. Deine Ausdrucksweise und Rechtschreibfehler sind dabei unwichtig.

Tipps gegen Schreibblockaden

Wenn du dir ein festes Zeitfenster zum Schreiben gesetzt hast, ist es besonders ärgerlich, wenn in diesem Moment eine Schreibblockade einsetzt. Setze dich dennoch nicht selbst unter Druck, lass die Blockade zu:

  • Nimm einen Stift, der sich in diesem Augenblick gut anfühlt und male einfach auf einem Blatt herum. Kreise, Kringel, Schwungübungen – ganz egal. Hauptsache, das Blatt füllt sich mit Farbe.
  • Überlege dir, was dir am heutigen Tag Schönes widerfahren ist. Was hat dich zum Lächeln gebracht? Worauf bist du stolz? Was hast du erreicht? Schreibe alles auf, was dir in den Sinn kommt.
  • Du hast den Kopf voll mit tausenden von Gedanken? Du kannst dich nicht aufs Wesentliche konzentrieren? Dann schreibe diese Dinge auf. Verbanne sie aus deinem Kopf, indem du sie auf Papier bringst. So wirst du mit der Zeit wieder klarer und findest zurück zu deiner Konzentration.
  • Reflektiere deinen Tag. Jeden Abend, ein paar wenige Minuten lang. Was ist passiert und wie bist du damit umgegangen? Spüre in dich hinein und sei wirklich ehrlich, außer dir selbst wird niemand deine Notizen zu sehen bekommen. Halte deine Gedanken, die dir wichtig erscheinen, fest, so dass du sie zu einem späteren Zeitpunkt ausarbeiten kannst. Die Grenzen hierfür setzt du dir selbst. Gehe soweit in deine Emotionen hinein, wie du es möchtest.
  • Dir fehlen die (richtigen) Worte? Nutze Grafiken, einzelne Begriffe, Muster – was auch immer dir in den Sinn kommt und dir weiterhelfen wird, dich mit dem ursprünglichen Konflikt auseinandersetzen zu können.

Was auch immer du tust, was auch immer du notierst – du hast nichts zu verlieren. Nichts abgesehen von deinem seelischen Ballast.

Nimm dich ernst

Verschiebe die Zeitfenster des Schreibens nicht. Natürlich hast du viel zu tun und es gibt zahlreiche wichtige Dinge zu erledigen. Aber all diese Dinge können nicht annähernd so wichtig sein wie du selbst.

  • Gib deine für dich reservierte Zeit nicht für einen Einkauf, einen Hausputz oder etwas anderes her.
  • Halte deine Verabredungen mit dir ein – und wenn es nur ein kleines Fenster von 5 Minuten am Tag ist.

Schreibübungen

Finde die für dich passende Schreibroutine(n). Probiere sie aus und versuche, welche Routine dir in welcher Stimmung am zugänglichsten ist.

• Reflektiere abends 3 Dinge, die an diesem Tag besonders schön waren.
• Notiere, was du gelernt hast oder was du künftig anders machen möchtest.
• Schreibe dir die wichtigsten 3 Dinge auf, die du am nächsten Tag erledigen möchtest.

Der Sinn dahinter ist Dankbarkeit und Achtsamkeit dir selbst gegenüber. Du lenkst dein Gehirn und deine Gedanken auf die positiven Erlebnisse.

Diese Routinen bilden auch einen wunderbaren Abschluss nach einer biografischen oder sehr emotionalen Schreib-Session.

 

Welche Tipps helfen dir, wenn du eine Schreibblockade hast?

Gut durch die Weihnachtszeit – Gewicht halten im Advent

Während der Adventszeit, mit Lebkuchen und Kinderpunsch oder Glühwein, fällt es zunehmend schwer, sich an die eigenen Vorsätze zu halten. Gemütlichkeit und Leckereien stehen bei vielen hoch im Kurs. Zudem locken Weihnachtsmärkte – im Normalfall – mit köstlichen Naschereien und Getränken. Der Winterspeck freut sich, es ist ihm ein leichtes, ein neues Zuhause zu finden.

Doch die kalten Monate müssen nicht zwangsläufig zu meinem Plus auf der Waage führen.

Wenn Kinder lügen – so verhalten sich Eltern richtig

Dass Eltern und sonstige Betreuungspersonen fürchterlich genervt sind, wenn Kinder häufig lügen, ist klar. Aber gibt es vielleicht eine Erklärung, warum der Nachwuchs so ist? Waren die Eltern früher, in ihrer eigenen Kindheit, eventuell sogar ebenso?

In 7 Schritten zu mehr Resilienz

Resiliente Menschen sind in der Lage, Krisen und Rückschläge leichter zu meistern. Aus schweren Zeiten gehen sie gestärkt und mit neuer Motivation hervor.
Mit diesen 7 Schritten erlangst auch du mehr Resilienz.

ADHS – Symptome & Optionen

ADHS, oder Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung, ist eine neurologische Entwicklungsstörung, die vor allem Kinder betrifft. Es ist wichtig, die Symptome zu erkennen, um eine angemessene Diagnose und Behandlung zu ermöglichen.

Virtuelle Betriebsversammlung – ein Erfahrungsbericht

Vor Kurzem durfte ich eine Betriebsversammlung begleiten. Der Betriebsrat ist auf Grund der aktuellen Situation auf eine virtuelle Konferenz umgestiegen, relativ spontan, da die Geschäftsführung sich lange gegen diese Form der Präsentation gewehrt hat.

Der Krebs ist überstanden – wie geht es weiter?

Sandra ist 33 und hat erst vor wenigen Tagen ihr erstes Kind entbunden, als sie den Knoten in ihrer Brust entdeckt. Die Diagnose folgt, als das Baby keinen Monat alt ist.

Als wäre das noch nicht genug für die junge Frau und ihre Familie, stellt sich kurze Zeit später heraus, dass der Tumor nicht nur bösartig, sondern auch genetisch bedingt ist. Sie weist das BRCA 2 – Gen auf, wodurch die Wahrscheinlichkeit, im Laufe des Lebens einen Tumor in Brust- und/oder Eierstöcken zu entwickeln, drastisch steigt.

In diesem Interview erzählt sie, wie es ihr vier Jahre nach der Diagnose geht und was sich alles in ihrem Leben geändert hat. Und ändern wird.

Ehrenamt – wichtig für Vereine & Freiwillige

Menschen, die sich ehrenamtlich einbringen, sind für gemeinnützige Betriebe von großer Bedeutung. Oftmals wäre ein Aufrechterhalten des jeweiligen Angebots ohne die freiwillige Unterstützung gar nicht möglich.

Großraumbüro mit ADHS – Möglichkeiten & Strategien

Das Arbeiten im Großraumbüro kann für Menschen mit ADHS besonders herausfordernd sein. Die Ablenkungen, der Lärm, die permanente Sichtbarkeit und die ständige Kommunikation mit Kolleg:innen können dazu führen, dass sich Menschen mit ADHS überfordert oder unkonzentriert fühlen. Dennoch gibt es einige Strategien und Anpassungen, die helfen können, die Arbeit in einem Großraumbüro effizienter und angenehmer zu gestalten.

Nonverbale Kommunikation & ihre Bedeutung

Wir können nicht nicht kommunizieren. Und das kann manchmal ganz schön herausfordernd sein.

Entspannt als Ein-Eltern-Familie – so gelingt es in 4 Schritten

Nach einer Trennung können Eltern keine getrennten Wege gehen. Sie müssen vom Paar-Modus direkt in den Eltern-Modus umschalten. Das klappt nicht immer, so dass die Kommunikation zwischen Eltern häufig angespannt ist.
Doch es gibt Möglichkeiten, wie du dennoch entspannt(er) bleiben kannst.

Hinweise

In den Blogbeiträgen wird auf Grund der besseren Lesbarkeit lediglich eine Geschlechtsvariante genannt.
Selbstverständlich sind in allen Beiträgen an jeder Stelle jedwede Geschlechter gemeint.

Die Blogseiten enthalten Werbung.