Vor Kurzem wandte sich ein Leser an mich, der durch den Artikel über Mobbing auf mich aufmerksam wurde.

Er möchte seine Geschichte gerne erzählen. Sie ist sehr persönlich, weswegen ich ihn behelfsweise Max nenne.

Wer ist Max?

Max ist Mitte Dreißig, lebt mit seiner Frau und einem Kind in einer Eigentumswohnung im Südwesten Deutschlands. Er ist gelernter Bürokaufmann, hat zahlreiche Fort- und Weiterbildungen absolviert und arbeitet nun seit mehreren Jahren im gleichen Unternehmen als Verwaltungsangestellter im sozialen Bereich. Die Pandemie 2020, mit all ihren Facetten, lässt Max seinen Job im Allgemeinen, seinen Arbeitgeber im Speziellen neu überdenken.

Schon sein Eingangssatz lässt mich erschaudern. „Mobbing steht vor allem in Sozialunternehmen auf der Tagesordnung.“ Üble Anschuldigung, heftige Aussage denke ich im ersten Moment. Bis mir einfällt, dass ich erst vor Kurzem den aktuellen Gesundheitsreport der Barmer GEK gelesen habe. Darin wird berichtet, dass im sozialen Bereich die Zahl der psychisch bedingten Krankschreibungen besonders hoch ist.

Ich lasse Max erzählen.

Max´ Geschichte

„Während ein Arbeitskollege, dem schon seit Monaten ein Betrug hinsichtlich der Arbeitszeit vorgeworfen wird, mitsamt der sensiblen Daten aller Kunden ins Home Office ausquartiert wird, müssen andere, teilweise alleinerziehende, Kollegen, zusehen, wie sie bei geschlossenen Betreuungseinrichtungen ihrer Kinder Arbeit und Fürsorgepflicht für den Nachwuchs unter einen Hut bringen.

Auch zur Risikogruppe gehörende oder in BEM-Maßnahmen (berufliches Eingliederungsmanagement) befindliche Kollegen dürfen aus Gründen des Datenschutzes nicht ins Home Office – so lautet die Aussage der Geschäftsführung.

Allgemeine Aufrufe, mögliche Tätigkeitsfelder remote erledigen zu lassen werden ebenso ignoriert wie die Einhaltung vorgegebener Hygienekonzepte.

Stattdessen sollen vertraglich geregelte Arbeitszeiten angepasst werden, unabhängig der Gründe für eben genau diese vereinbarte Zeiteinteilung. Unbezahlter Urlaub dürfe genommen werden, wenn man sich an seinem Arbeitsplatz und auf dem Weg dorthin nicht ausreichend geschützt fühlt.“ Max wirkt verzweifelt.

Hinzu kommt, dass Aufgaben mit einer Deadline versehen werden, die aber durch die Absage des remote-Arbeitens nicht eingehalten werden können. Der Mitarbeiter muss sich aber trotz genehmigten Überstundenabbaus oder bestätigter Urlaubstage rechtfertigen.

Seine Stimme beginnt zu zittern, während Max von mehreren Kollegen berichtet, die das Verhalten seiner Vorgesetzten mindestens sehr fragwürdig finden, des Öfteren fällt auch die Bezeichnung „Mobbing“.

Angestellte sind Mobbing meist ausgeliefert

Angestellte sind einem solchen Verhalten oft ausgeliefert. Zu Zeiten von Corona ist ein Wechsel des Arbeitsplatzes nicht einfach, nach eigenen Aussagen hat Max es mehrfach versucht.

Nicht nur die Unsicherheit, die ein Jobwechsel per se mit sich bringt, macht mir zu schaffen. Das ständige Misstrauen und der dauernde Kampf zermürben mich. Ich habe keine Kraft mehr für den Bewerbungsprozess. Hinzu kommt, dass das permanente Heruntermachen mein Selbstbewusstsein ziemlich eingeschränkt hat.

Inzwischen hat Max Tränen in den Augen. Seine Frau ist sich sicher, dass die Geschäftsführung die aktuelle Situation vollkommen ausnutzt, berichtet Max weiter.

Eine Kündigung seitens des Arbeitgebers ist aus verschiedenen Gründen quasi nicht möglich, deswegen wird versucht, mich und die anderen betreffenden Mitarbeiter dazu zu bringen, von sich aus zu gehen. Das wurde schon mehrfach so gemacht, in den meisten Fällen erfolgreich.„, weiß Max.

Es ist traurig, dass auf diesem Wege seit Jahren gutes Personal vergrault wird„, erinnert sich Max und fügt direkt an, dass der Betriebsrat zwar informiert sei, aber nichts tun könne. Sein Blick ist gen Boden gerichtet, er selbst in sich zusammengefallen.

Was können Opfer von Mobbing tun?

Von Mobbing betroffene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weisen meist eine erhöhte Fehlzeit auf, das geht aus zahlreichen Studien hervor. Doch der Nachweis eines Mobbingfalls, in diesem konkreten Beispiel handelt es sich um die Form des so genannten Bossings, bei dem das Mobben vom Chef ausgeübt wird, ist sehr schwierig.

Betroffenen wird das Führen eines Mobbing-Tagebuchs empfohlen. Weiterhin sollte vermieden werden, sich mit dem Mobbenden alleine in einem Raum aufzuhalten. Auch ein Gang zum Arzt kann vorübergehend Linderung verschaffen. Während Psychologen beratend zur Seite stehen, kann der Hausarzt mit einer Bescheinigung der Arbeitsunfähigkeit unterstützen.

Nur in seltenen Fällen erledigen sich Mobbingfälle von alleine. Bei der Sonderform des Bossings ist es noch schwieriger, da die höher angesetzten Positionen seltener gewechselt werden.

Wer keinen Ausweg mehr weiß und, wie im Fall von Max, auch der Betriebsrat nicht helfen kann, hat die Möglichkeit der juristischen Hilfestellung. Diese ist jedoch nur dann erfolgversprechend, wenn das Fehlverhalten belegt werden kann. Und selbst dann ist es nicht möglich, sicherzustellen, dass das Mobben beendet wird.

Letztlich bleibt den Mobbingopfern meist nur die Kündigung. Auch Max spielt mit dem Gedanken. Doch er hat eine Familie zu ernähren und seine Frau erwartet ihr zweites Kind. Er sieht sich in der Verantwortung, für seine Familie zu sorgen und seine Befindlichkeiten, wie er es nennt, müssen hintenanstehen.

Herzlichen Dank an Max

Ich danke Max für seine Offenheit, er dankt mir für das Zuhören. Das darüber Sprechen habe ihm gut getan, lächelt er mich an. Meine Frage, was er sich für die Zukunft wünschen würde, beantwortet er schnell: „Ich wünsche mir, dass Menschen ihre eigenen Probleme nicht auf andere projizieren und jeder seine Arbeit machen kann. Denn meinen Job mag ich sehr. Nur die Umstände ertrage ich nicht mehr.

Erste Hilfe können Betroffene etwa beim Hilfetelefon des Bundesamts für Familie und zivilgesellschaftliche Angelegenheiten bekommen.

Schreiben als Therapie

Heut zu Tage haben viele Menschen mit inneren Dämonen zu kämpfen. Erlebnisse, Traumata oder sonstige Herausforderungen bestimmen ihr Leben.

Formen, diese Dinge zu verarbeiten, gibt es zahlreich. Die wohl am häufigsten genutzte ist die Gesprächstherapie mit einem Experten. Doch können Herausforderungen auch kreativ angegangen werden. Kinder beispielsweise malen Dinge, die sie nicht verstehen oder verarbeiten müssen, gerne auf. Oder sie erzählen, teilweise fantastische, Geschichten, in die sie die Geschehnisse einarbeiten. Das Tagebuch ist eine weitere Möglichkeit.

Auch für Erwachsene kann die Kreativ-Methode hilfreich sein, um Dinge aus ihrer Vergangenheit zu verarbeiten.

7 Übungen für mehr Resilienz

Immer wieder wird betont, wie wichtig es ist, über eine ausgeprägte Resilienz zu verfügen. Allgemein, sowohl im Privat- als auch im Berufsleben, insbesondere in Bezug auf Mobbing und Cybermobbing. Aber wie erhöht man denn eigentlich seine Resilienz?

Stalking ist kein Kavaliersdelikt

Stalker möchten Macht und Kontrolle über ihr Opfer ausüben. Oftmals liegt dieser Wahn in verschmähter Liebe begründet doch auch andere Gefühle können der Auslöser sein.

Ehrenamt – wichtig für Vereine & Freiwillige

Menschen, die sich ehrenamtlich einbringen, sind für gemeinnützige Betriebe von großer Bedeutung. Oftmals wäre ein Aufrechterhalten des jeweiligen Angebots ohne die freiwillige Unterstützung gar nicht möglich.

Marketing – darum ist es wichtig für dein Unternehmen

Gutes Marketing ist wichtig für dein Unternehmen.
Gutes Marketing wirkt sich positiv auf dein Unternehmen aus.
Weißt du, warum du nicht auf Marketing verzichten solltest?

Gewaltfreie Kommunikation – Vorteile für dich und dein Unternehmen

Wenn verschiedene Menschen aufeinandertreffen, kommt es hin und wieder zu Konflikten. Das ist im Privatleben ebenso wie im Berufsalltag. Meinungsverschiedenheiten gehören zu unserem Leben dazu.

Wenn Probleme oder Missverständnisse aber unausgesprochen bleiben oder als Vorwurf kommuniziert werden, ist das belastend für die Betroffenen. Im geschäftlichen Umfeld zudem sogar häufig teuer.

Gewaltfreie Kommunikation kann das verhindern.

Digitale Führung – 5 Tipps, wie es funktionieren kann

Seit einem Jahr etwa befindet sich Deutschland im Ausnahmezustand. Was für mich schon viele Jahre Alltag war, wird im März 2020 das Arbeitsleben für zahlreiche Angestellte: Arbeiten von Zuhause, im Home Office.

Doch nicht jede Führungskraft schafft es, ihr Team auch digital zu führen

5 kurze Tipps, wie es funktionieren kann.

Erfahrungsbericht: Darmkrebsvorsorge

Darmkrebs ist eine so genannte stille Krankheit. In zahlreichen Fällen weist der Betroffene keinerlei Symptome auf. Durch eine Spiegelung aber lässt sich die Vorstufe, der Polyp, erkennen. Findet der Arzt bei der Spiegelung einen, entfernt er diesen sofort.
Ein Erfahrungsbericht.

Vor- & Nachteile vom Arbeiten im Home-Office

Nicht zuletzt auf Grund von Corona wurden Unternehmen gezwungen, sich mit der Digitalisierung auseinander zu setzen. Es wird immer deutlicher, wie wichtig Flexibilität von Unternehmen auch hinsichtlich der Arbeitsplätze ihrer Mitarbeiter ist.

Welche Vorteile ergeben sich, welche Nachteile?

Briefing – so geht´s

Um als Dienstleister möglichst effizient gute Arbeit leisten zu können, ist ein gutes Briefing notwendig.

Doch was gehört alles in ein solches Briefing?

Hinweise

In den Blogbeiträgen wird auf Grund der besseren Lesbarkeit lediglich eine Geschlechtsvariante genannt.
Selbstverständlich sind in allen Beiträgen an jeder Stelle jedwede Geschlechter gemeint.

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