ADHS – Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung. Allein der Name kann schon für ein gewisses Unbehagen sorgen, vor allem für Eltern, die sich mit der Herausforderung konfrontiert sehen, ein Kind mit ADHS zu erziehen.
Doch wie bei vielen Dingen im Leben, ist auch hier der Schlüssel nicht in der Angst vor dem Unbekannten, sondern in der richtigen Herangehensweise und Perspektive.
Ja, es wird anstrengend, ja, es wird chaotisch – aber hey, welche Erziehungsreise ist das nicht?
Und wie bei jeder anderen Reise, gibt es auch bei der Erziehung mit ADHS immer einen Weg, der mit der richtigen Einstellung und einer Portion Humor sehr viel einfacher zu meistern ist.
Was genau ist ADHS und warum sollten wir nicht in Panik geraten?
Zunächst einmal – ADHS ist keine schlechte Eigenschaft oder ein Makel. Es ist eine neurologische Entwicklungsstörung, die sich durch eine Kombination von Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität äußert.
Manche Kinder mit ADHS sind eher ruhig und verträumt, während andere sich in unaufhörlicher Bewegung befinden und ihre Gedanken rasend schnell hin- und herspringen.
Es gibt kein „Einheitsbild“, und genau das ist auch das Spannende – jedes Kind (jeder Mensch) mit ADHS ist einzigartig.
Die Herausforderung, die ADHS mit sich bringt, ist die Tatsache, dass diese Kinder es oft schwer haben, sich zu konzentrieren, Anweisungen zu befolgen oder ihre Impulse zu kontrollieren.
Und das kann im täglichen Leben zu einigen chaotischen Momenten führen – wie zum Beispiel der berühmten vergessenen Hausaufgabe, die schon dreimal erklärt wurde, oder der ständigen Suche nach dem verlorenen Ranzen.
Aber: Das ist völlig normal.
ADHS ist keine Katastrophe. Es ist eine andere Art zu denken und zu leben.
Die Realität der Erziehung mit ADHS
Erziehung mit ADHS kann manchmal wie das Jonglieren mit fünf Bällen gleichzeitig aussehen. Ein Ball rollt vom Tisch, der andere springt aus der Hand und der dritte wird über den Kopf geworfen, während der vierte Ball bereits wieder vergessen wurde.
Klingt anstrengend, oder? Und das ist es auch.
Aber genau hier liegt der Schlüssel: Verstehen und Akzeptanz.
Es mag sein, dass der sechste „Warum hast du das nicht schon längst getan?“ nicht die Antwort bringt, die du dir erhofft hast, und dass das fünfte „Ich habe es dir doch gesagt!“ zu einem weiteren Gähnen führt.
Doch das Wichtigste ist, dass du weißt, dass es nicht an dir oder deinem Kind liegt, sondern an den unterschiedlichen Denkweisen, die ADHS mit sich bringt.
Wenn du ein Kind mit ADHS erziehst, solltest du eines immer im Hinterkopf behalten: Die Herausforderung ist kein Zeichen von Unwillen oder Faulheit, sondern von einer kognitiven Struktur, die sich von anderen unterscheidet.
Dein Kind kann nicht einfach „auf Knopfdruck“ funktionieren, aber es kann mit den richtigen Werkzeugen und einer großen Portion Geduld und Liebe seine Talente entfalten.
Tipps für den ADHS-Alltag: Struktur und Flexibilität sind der Schlüssel
In der Erziehung mit ADHS geht es um die perfekte Mischung aus Struktur und Flexibilität – und das ist keine leichte Aufgabe.
Aber es ist auch keine Mission Impossible.
Hier einige Tipps, die dir und deinem Kind helfen können, den Alltag besser zu bewältigen:
-
Struktur ist dein bester Freund – aber Flexibilität deine Notwendigkeit.
Kinder mit ADHS fühlen sich oft in einem klar strukturierten Umfeld sicherer. Erstelle Routinen, die die täglichen Aufgaben wie Hausaufgaben, Mahlzeiten und Schlafenszeiten betreffen. Visuelle Hilfsmittel wie To-do-Listen oder Stundenpläne können dabei helfen, den Überblick zu behalten.
Aber sei auch bereit, flexibel zu sein, wenn es mal nicht klappt. Denn es gibt Tage, an denen der Plan einfach nicht funktioniert – und das ist auch okay!
-
Setze klare, aber freundliche Grenzen.
Kinder mit ADHS brauchen oft klare Regeln und Strukturen, aber sie reagieren auch gut auf eine freundliche, respektvolle Kommunikation.
Verwende einfache, direkte Anweisungen und vermeide es, in endlosen Erklärungen oder Diskussionen zu versinken.
Einfache Aussagen wie „Zeit zum Aufräumen“ sind oft viel effektiver als ein langes „Du hast jetzt schon fünfmal deine Spielsachen liegen lassen, was soll das nur?“
-
Belohnungssysteme können bei ADHS Wunder wirken.
Positive Verstärkung funktioniert bei vielen Kindern gut – und bei ADHS-Kindern besonders.
Belohnungssysteme wie ein „Punktesystem“ oder kleine Anreize für erledigte Aufgaben können helfen, Motivation zu fördern.
Denk daran, kleine Erfolge zu feiern!
Dein Kind hat es geschafft, sich fünf Minuten lang zu konzentrieren? Hooray!
Auch kleine Schritte in die richtige Richtung sind riesige Fortschritte.
-
Verstehe die Welt deines ADHS-Kindes.
Kinder mit ADHS sind oft „emotional intensiver“. Sie fühlen stärker, denken schneller und sind ungeduldiger. Ihr Gehirn verarbeitet Eindrücke in einem Tempo, das für nicht ADHS-ler nur schwer nachzuvollziehen ist.
Versuche, dich in die Perspektive deines Kindes zu versetzen und reagiere geduldig auf seine Bedürfnisse.
Empathie und Verständnis sind in der Erziehung mit ADHS ein großer Gewinn.
Humor ist der beste Begleiter
Wenn dir beim täglichen Chaos ab und zu der Geduldsfaden reißt, erinnere dich daran: Lachen ist eine der besten Strategien im Umgang mit ADHS.
Der Moment, in dem dein Kind den fünften Stift des Tages in die Ecke wirft, den du gesucht hast, könnte dich fast an den Rand des Wahnsinns bringen – aber wenn du es mit Humor nimmst, wird es leichter.
Versteh es nicht als persönlichen Angriff, sondern als das, was es ist: ein weiterer humorvoller Moment auf einer wilden Achterbahnfahrt namens „Erziehung mit ADHS“.
Und wenn der Tag besonders anstrengend war, dann gönn dir eine Pause und erinnere dich daran, dass auch du dein Bestes gibst.
Die Belohnung: Die einzigartigen Talente deines ADHS-Kindes
Erziehung mit ADHS kann dich an deine Grenzen bringen, aber es gibt auch eine enorme Belohnung.
Kinder mit ADHS sind oft unglaublich kreativ, einfallsreich und voller Energie. Sie denken unkonventionell und sind oft unglaublich einfühlsam.
Inmitten der Herausforderungen wirst du viele Momente der Freude und Stolz erleben, wenn dein Kind seine besonderen Talente entfaltet.
Fazit: Es wird nicht immer einfach – aber es lohnt sich
Erziehung mit ADHS ist wie das Fahren eines Autos auf einer kurvigen Straße. Es gibt steile Anstiege, plötzliche Abfahrten und manchmal auch das Gefühl, den Kurs zu verlieren.
Aber mit der richtigen Ausrüstung – Geduld, Struktur, Flexibilität und Humor – kannst du dein Ziel erreichen.
Und denke daran: Du bist nicht allein. Es gibt Unterstützung, es gibt Lösungen, und vor allem gibt es viele Eltern, die genau dieselben Herausforderungen meistern wie du.
Also schnall dich an, atme tief durch und erinnere dich:
Du machst einen großartigen Job!