Kinder sind etwas ganz Wunderbares. Sie zeigen uns oft eine Welt, die wir Erwachsenen bereits vergessen haben. Sie sind unbedarft, fröhlich und haben noch k(l)eine Päckchen zu tragen. Zumindest sollte das so sein.
Immer häufiger aber kommt es vor, dass schon Kinder eine Last mit sich herumschleppen, die sie noch nicht tragen können. Oftmals geht es dabei um Trennungen der Eltern oder Mobbing. Wusstest du, dass Mobbing von Kindern in Grundschulen häufiger vorkommt als in weiterführenden Schulen? Verrückt, oder?
Und genau bei diesen nicht mehr kleinen Päckchen setzt meine Arbeit an.
Wie coache ich Kinder?
Eine meiner Haupttätigkeiten im Coaching mit Kindern sind Gruppenkurse. Aktuell lediglich online, eigentlich aber als Präsenzkurse konzipiert, geht es in diesen Kursen vor allem darum, den Kindern Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen und Selbstliebe zu vermitteln. Geeignet sind diese Kurse für Kinder ab 5 Jahre, als etwa Vorschulalter.
Spielerisch und altersgerecht lernen die Kinder in den Gruppenkursen Techniken und Methoden, wie sie sich vor Beleidigungen schützen können, was sie tun können, wenn ihnen jemand etwas wegnimmt oder wie sie sich richtig Hilfe holen. Sie lernen, ihren Gefühlen und damit sich selbst zu vertrauen und sie werden sich ihrer eigenen Stärken bewusst und wissen, wie sie sowohl diese als auch ihre Schwächen für sich nutzen können.
Diese Gruppenkurse werden von Einrichtungen wie Kindergärten, Schulen oder Schulanschlussbetreuungen gebucht, momentan biete ich vorwiegend offene Kurse an, die die Eltern in der Freizeit der Kinder buchen.
In beiden Varianten biete ich zudem Elternabende an. Hierbei gebe ich Tipps, wie die Eltern ihr Kind zuhause bestmöglich in der Umsetzung des Gelernten unterstützen und begleiten können.
Einzelcoaching mit Kindern
Ein kleinerer, aber mir der allerliebste, Teil meiner Arbeit ist das Einzelcoaching.
Das kommt zum Einsatz, wenn die Thematik in der Familie oder bei dem Kind individueller ist oder einer konkreten Anleitung bedarf.
Wie der Name schon sagt, arbeite ich nur mit einem Kind oder einer Familie zusammen. Ganz individuell und bedarfsorientiert. Ihre persönlichen Herausforderungen werden konkret angegangen.
Hierfür sollte das Kind schon ein bisschen älter sein – ab etwa 7 Jahren ist ein Einzelcoaching möglich, in Ausnahmen auch bei jüngeren Kindern.
Kinder sind wissbegierig – auch im Coaching
Kinder wollen die Welt entdecken! Alles hat für sie einen Zauber, alles ist spannend, alles wollen sie genau betrachten. Es sind wir Erwachsenen, die ihnen das quasi abtrainieren. Dadurch, dass wir keine Zeit haben, zur Eile aufrufen oder es uns schlicht langweilt, eine gefühlte Ewigkeit am Straßenrand einen Regenwurm zu beobachten. Eile und Multitasking sind die Basis unseres Lebens, Konzentration auf nur eine Sache – und da gehören leider auch häufig die Kinder dazu – ist seltener geworden.
Wenn ich mit Kindern arbeite, gehört diese Zeit nur den Kindern oder dem einzelnen Kind. Ich lasse sie erzählen, höre ihnen zu und urteile nicht über ihre Worte. Sie dürfen mir ihre Sicht der Dinge erzählen, sie dürfen offen und ehrlich all ihre Gedanken und Gefühle mitteilen.
Das ist für das Kind oft eine neue Situation und nicht selten wird sie zur Herausforderung. Doch wenn das Kind einmal Vertrauen gefasst hat und merkt, dass die Techniken tatsächlich funktionieren, kann es die nächste Stunde meist gar nicht mehr abwarten, um mir davon zu erzählen.
Mein liebstes Coaching-Tool bei der Arbeit mit Kindern
Coaching-Methoden und Techniken gibt es zuhauf. Namen dazu noch viel mehr. Meine liebste Methode im Coaching, sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen sowie in Unternehmen und Familien gleichermaßen, ist genau genommen eine Kombination aus zwei Techniken. Die eine kenne ich unter dem Namen „future pace“, die andere unter der Bezeichnung „Zeitlinien“.
Beim future pace arbeite ich mir einer hypothetischen Fragestellung. Ich erfrage die Gefühle, die das Kind haben wird, wenn es sein Ziel bereits erreicht hätte. Damit möchte ich das Kopfkino aktivieren und das Kind zur Umsetzung motivieren.
Die Zeitlinien bedienen sich einer sehr ähnlichen Vorgehensweise: Gedanklich fliege ich mit dem Kind zweimal in die Zukunft. Einmal in eine Zukunft, wenn es morgen alles genauso weitermacht wie es das bis heute getan hat. Ich lasse das Kind sich richtig in diese Zukunft einfühlen bevor ich es wieder ins Hier und Jetzt hole. Wie bei Charles Dickens Weihnachtsgeschichte kommt dann aber noch die zweite Zukunft. Die Zukunft, die das Kind erleben wird, wenn es heute an seiner Herausforderung etwas ändert und in die Umsetzung geht. Auch in diese Zukunft lasse ich das Kind tief eintauchen, bevor ich die Situation auflöse. Ziel ist auch bei dieser Methodik, das Kind zur Umsetzung zu bewegen. Es soll seine Priorität erkennen und auf Grund derer eine Entscheidung treffen. Durch die zwei unterschiedlichen Zukunftsformen realisiert das Kind, dass seine Entscheidungen von heute wegweisend für die Gefühle in seiner Zukunft sind.
Mobbing – ein hartes Thema, auch für Kinder
Eins meiner Kernthemen in der Coaching-Arbeit ist das Mobbing. Kein einfaches Thema, aber da immer mehr Kinder davon betroffen sind, umso wichtiger.
Die Arbeit mit Kindern zum Mobbing findet ebenfalls sowohl in der Gruppe als auch einzeln statt. Der Kern ist in beiden Varianten der gleiche: Ich baue mit dem Kind gemeinsam sein Selbstvertrauen und sein Selbstbewusstsein auf, um es in die Selbstliebe zu bringen. Denn erst dann kann das eigentliche Problem, das Mobbing, angegangen werden.
Meine liebste Technik-Kombination kommt dabei im Einzelcoaching immer, in den Gruppencoachings bei Kindern eher selten, zum Einsatz.
Die Kinder haben in beiden Coachingvarianten Spaß an den Übungen. Sie lachen viel, obwohl die Thematik ja doch eher schwer ist. Sie schlüpfen auch einmal in die Rolle des anderen und merken, was alles in ihnen steckt.
Sowohl in einem Kurs als auch in den Einzelcoachings darf ich das Kind über einen gewissen Zeitraum begleiten. Ich darf an seiner Entwicklung teilhaben und sehen, wie es wächst.
Was macht das Coaching von Kindern so besonders?
Und genau dieses Wachsen sehen ist der schönste Teil an meiner Arbeit mit Kindern.
Erwachsene sind häufig verkopft. Kinder sind wesentlich unbedarfter und oft auch offener.
Natürlich haben auch Kinder Respekt vor und nicht immer Lust auf die Umsetzung, doch sind Kinder in der Lage, ihre Priorität schnell und klar festzulegen. Beim Mobbing etwa lautet die: Ich will glücklich sein.
Erwachsene finden an dieser Stelle häufig weitere Probleme. Ausreden könnte man auch sagen. Kinder sind da anders.
Und sie freuen sich auch anders: Wenn ich mit Erwachsenen eine Herausforderung gelöst habe, freuen sie sich natürlich. Eltern ebenso wie Führungskräfte und Angestellte in Unternehmen.
Aber nichts kommt gegen das Gefühl an, dass die strahlenden Kinderaugen mir geben, wenn sie selbst ein so großes Päckchen wie Selbstvertrauen oder Selbstbewusstsein erarbeitet haben.